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AutorenbildAlena Kempf-Stein

Kanadisches Berufkraut - helft beim Jäten




Dieser Aufruf erreichte uns von Uta Schulz.

Das Kanadische Berufkraut ist auf dem Vormarsch in Wentorf

Kanadisches Berufkraut ist ursprünglich in Nordamerika vom südlichen Kanada bis in die USA verbreitet. Es wurde durch Menschen nach Deutschland eingeschleppt und gilt als invasiv, das heißt, es verdrängt einheimische Pflanzen und ist damit eine Bedrohung für unsere einheimische Flora und damit auch Fauna, da viele (insbesondere spezialisierte) Insekten auf einheimische Pflanzen als Futter angewiesen sind.

Eines dieser Pflänzchen kann bis zu 250.000 Samen entwickeln, die sich durch kleine Fallschirmchen z.B. mit dem Wind oder dem Luftsog von Autos und Zügen verbreiten. In Wentorf, Reinbek und Wohltorf gibt es inzwischen einzelne lokale Vorkommen im Siedlungsgebiet. Das heißt in öffentlichen Beeten und in Fugenritzen an Straßen, in Auffahrten von privaten Grundstücken und auch in Gärten.

Wenn sich das Kanadische Berufkraut auch in die Natur, in landwirtschaftliche und Naturschutz-Gebiete ausbreitet, entzieht es sich vollkommen der menschlichen Kontrolle und bedroht die Biodiversität und auch die Möglichkeit, dass sich genügend Insekten entwickeln können.

Noch sind die Vorkommen relativ lokal und auf Siedlungsgebiet begrenzt. D.h. wenn wir es konsequent, überall wo es uns begegnet ausjäten (am besten bevor es Saat entwickelt hat), dann können wir ein noch größeres Insektensterben verhindern.

Kanadisches Berufkraut entwickelt auch nach dem Jäten z.B. im Kompost oder in der Biotonne Samen. Daher sollte es immer im Restmüll entsorgt oder zuverlässig verbrannt werden. Sonst wird es mit dem Kompost oder mit Gartenerde an anderer Stelle wieder weiter verbreitet.

Wenn wir alle anpacken, sollten wir es schaffen, das Kanadische Berufkraut in den Griff zu bekommen und unsere Natur zu schützen.

Hier ein paar Tipps, wie man Kanadisches Berufkraut erkennen kann.




Kanadisches Berufkraut in jungem Stadium. So lässt es sich leicht mit der Wurzel auszupfen.






Auf diesem Bild sind erste Knospen zu erkennen und es lässt sich erahnen, dass diese Pflanze viele Blüten und Samen entwickeln wird.



Hier haben sich schon Blüten entwickelt, die kleinen weißen Pünktchen. Größer werden sie nicht und sie gehen manchmal von heute auf morgen in Saat über.

Spätestens ab diesem Stadium, sollten sie unbedingt im Restmüll entsorgt werden. Niemals im Kompost oder in der Biomülltonne.



Auf diesen beiden Bildern ist das Kanadische Berufkraut schon in Saat gegangen. In diesem Fall sollte der Wedel vorsichtig in eine Mülltüte gebeugt und erst dann ausgerissen werden, damit die Samen sich nicht verteilen, sondern gleich in die Mülltüte fallen.

Diese Exemplare dürften mehrere zig-tausend Samen bereit halten.




Auch das ist Kanadisches Berufkraut. Es hat schon für das kommende Jahr vorgesorgt und wird im nächsten Frühjahr die Pflanze mit Blüten und Samen entwickeln.



Ganz zart und fast unsichtbar wächst das Kanadische Berufkraut hier auf der Verkehrsinsel am Reinbeker Weg/Petersilienberg. Diese Pflänzchen werden nicht so viele Samen entwickeln, sie durch ihre gute strategische Lage aber in die umliegenden Straßen transportieren, wo sie sich eifrig weiter verbreiten werden. Daher sollten auch diese Winzlinge dringend konsequent gejätet werden.






So sehen liebevoll angelegte und ökologisch wertvolle Blühstreifen in der Stadt aus, wenn sie nicht gepflegt und konsequent von Kanadischem Berufkraut befreit werden. Nach zwei, drei Jahren wächst dort nichts anderes mehr als Kanadisches Berufkraut.





Aber:

Bitte nicht prinzipiell jedes „Unkraut“ entsorgen. Viele einheimische Pflanzen, die im konventionellen Gartenbau als Unkraut entsorgt werden, haben im ökologischen System eine wichtige und sinnvolle Funktion und sollten wegen des Insektenschutzes nicht prinzipiell aus unseren Gärten entsorgt werden. Wer sich zu einem wirklich insektenfreundlichen Garten inspirieren lassen möchte, dem sei der Naturgarten e.V. (https://naturgarten.org/), dessen Website und auch dessen soziale Netzwerke wärmstens empfohlen.


Prinzipiell sollten wir keine invasiven Pflanzen im Garten haben, da wir nie wissen, wo deren Samen hinfliegen und dann Schaden anrichten.

Es ist besser die heimische Wildform von Pflanzen in den Garten zu pflanzen als Zuchtformen, da diese oft so gezüchtet sind, dass sie für Insekten nur eingeschränkten oder auch gar keinen Nutzen mehr haben. Da hilft auch ein Schildchen mit einer lächelnden Biene darauf in den Baumärkten und Gartencentern nicht weiter.

Wenn man sich über den Nutzen seiner Gartenpflanzen für Insekten informieren möchte, kann man das unter https://www.naturadb.de/ tun. Vom Vorstand von Wentorf gestalten! e.V. können wir die ökologische Dimension dieses Aufrufs nicht einschätzen. Wir möchten unseren Verein als Plattform für Menschen zur Verfügung stellen, die sich aktiv für die Gestaltung unserer Umwelt einsetzen.

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