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AutorenbildGünter Chetano Lau

Erntezeit im Casinopark

Aktualisiert: 19. Okt. 2022


Im Oktober vor zwei Jahren haben wir im Casinopark den dort vorhandenen Rasen in eine „Blühwiese“ verwandelt und damit einen Teil von Wentorf wieder so renaturiert, dass dort Insekten und, in ihrer Folge, auch Vögel wieder ein Zuhause und auch Nahrung finden. Ein schützenswertes Objekt, das aber trotzdem in irgendeiner Weise der Allgemeinheit – also den Menschen in Wentorf - zur Verfügung stehen sollte. Deswegen haben wir die Blühwiese nicht mit einem Stacheldrahtzaun umgeben, sondern mit etwas, was wir Respekt-Zaun genannt haben - einem Saum essbarer Begrünung.


Ende Oktober konnten zur Begeisterung des Bürgermeisters und von fast 100 Gästen 20 diverse Obstbäume, 50 Beerensträucher und 80 Kräuterpflanzen sowie natürlich das eigentliche Objekt „Blühwiese“ an die Stadt Wentorf übergeben werden. In der Folge hat uns dieses Projekt viel Lob und Beachtung gebracht, auch über die Grenzen von Wentorf hinaus, insbesondere in den Kommunen und Parteien, aber auch bei den Bürgern selbst. Dennoch, für einige, die sich einen wohlgepflegten Park wünschten, gab es bei dem sinnvollerweise entstehenden Wildwuchs und dem sich ausbreitendem „Unkraut“ auch gehöriges Unverständnis. Bei Interesse wegen eines eigenen ähnlichen Projektes stellt der Verein auch die gesamten Planungsunterlagen und gegebenenfalls auch Rat zur Verfügung.


Zur Beruhigung: gerade Löwenzahn, Sauerampfer, Brennnessel und Co. sind nicht nur für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Auch für Menschen können Sie einen wertvollen Beitrag zur Ernährung bieten z.B. als Löwenzahn-Salat, Brennnessel-Spinat und Sauerampfer-Suppe - einfach nur lecker. Wogegen einfaches Gras bekanntermaßen nur etwas für Wiederkäuer ist. Genießt also bitte die pure Schönheit der Natur nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Magen.


Zu Anfang gab es auch ein paar Kinderkrankheiten durchzustehen. Die Übergabe des Parks an die Öffentlichkeit haben beispielsweise ein paar Menschen missverstanden. So sind über Nacht 25 (!) Blaubeer-Setzlinge und rund 60 (!) Kräuter-Setzlinge verschwunden. Ein Obstbaum und zwei wertvolle Maulbeerbäume sind dagegen im hohen Gras dem Mäher zum Opfer gefallen.


Inzwischen ist aus dem vorherigen, wenig genutzten Park ein natürliches Kleinod geworden. Ein ganz besonderer Park, der nicht nur von Insekten und Vögeln, sondern auch von Menschen nun mehr genutzt wird. Am letzten Sonntag, am 11.7.2022, hatte er z.B. Besuch von der Gemeinschaft „Raum und Zeit“, die genüsslich die reifen Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren gesammelt oder gleich gegessen haben. Auch einige Bäume bekamen neue Stützen, da sie inzwischen deutlich größer geworden waren und auch Früchte tragen mussten.


Die Blühwiese selbst braucht wenig Pflege. Ein zweimaliger Schnitt im Jahr reicht und wird dankenswerter Weise vom örtlichen Betriebshof übernommen. Für die regelmäßige Pflege der essbaren Begrünung und ihrer Rabatten wünschen wir uns von den Menschen in Wentorf allerdings noch mehr Verantwortungsübernahme für ihren wunderschönen Naturpark. Das kann auch einfach so, ohne Anfrage und Erlaubnis des Vereins, selbstständig ausgeführt werden. Der Park gehört ja Euch – den Bürgern der tollen Stadt Wentorf.

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