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Wer hätte das gedacht? - Auf der Berliner Landstraße gilt jetzt Tempo 30

Es ist schon wieder einige Jahre her, dass die Politik und Verwaltung die Vorgänge rund um die Berliner Landstraße wieder aus der Schublade holten. Es war im Jahr 2018. Kurz nachdem bei dem ersten öffentlichen Wentorf gestalten! ein Teilnehmer eine Arbeitsgruppe dazu ins Leben gerufen hat.

Natürlich wissen wir nicht, wie groß der Anteil unserer Aktionen daran war, aber es freut uns, dass dieses langjährige Vorhaben nach zwanzig Jahren in die Tat umgestzt wurde.

Berliner Landstraße - aktueller Stand

Im Jahre 2000 wurden die ersten Häuser auf dem alten Kasernengelände in der Berliner Landstraße bezogen. Kurze Zeit später wurde der Südring als südliche Umgeheng eingerichtet, damit der Durchgangsverkehr nicht mehr durch den Ort geleitet wird. Damit das auch wirklich funktioniert, sollte die Berliner Landstraße verkehrsberuhigt und wie alle anderen Straßen in Wentorf, Tempo 30 eingeführt werden.

Letztlich gab es verschiedene Pläne und Gutachten dazu:

Passiert ist seit dem jedoch nichts.

Nach dem Wentorf gestalten Treffen 1.2 am 11.6.2018 habe ich die Parteien angeschrieben und nachgefragt, was sie in der Zukunft diesbezüglich planen. Außer der FDP, haben alle (SPD, CDU und Grüne) darauf geantwortet. Allgemeiner Konsens war, dass man in den  letzten 18 Jahren nicht weitergekommen ist, weil die jeweils anderen Parteien blockiert haben. Immerhin hat man Ende 2017 auf initiative der CDU im Liegenschaftsausschuss einen Zebrastreifen auf Höhe Querweg beschlossen, vorrangig um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Stand August 2020 wurde dieser Beschluss von der Gemeinde noch nicht umgesetzt.

Alle Parteien wollen Tempo 30 in der Berliner Landstraße. Tempo 30 kann man jedoch nur dann einführen, wenn der Durchgangsverkehr von geringer Bedeutung ist und wenn die Straße auch aussieht, wie eine verkehrsberuhigte Straße. Das ist allerdings nicht der Fall, da die Straße schnurgerade und zwischen 8 und 18 Meter breit ist. Folglich muss es einige Veränderungen geben, die im Gutachten auch näher beschrieben sind.

Was hier also fehlt, ist ein Aktionsplan, wann welche Maßnahme durchgeführt werden soll. Meine Frage an die Parteien nach solch einem Aktionsplan blieb bis heute unbeantwortet.

Stattdessen haben sich FDP und CDU an die Bergedorfer Zeitung gewandt. Dort hieß es dann am 19.7.2018 von der FDP, dass das Ziel weiterverfolgt werde und am 18.8.2018 titelte die BZ "CDU drückt aufs Gas für Tempo 30". Auf Anfrage im Liegenschaftsausschuss am 6.9.2018 konnte jedoch niemand etwas zu dem Thema sagen. Fakt ist, bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand das Thema auf dem Schirm oder etwas in Planung (siehe Protokoll der Sitzung). Auch von Seiten der Verwaltung, da es von der Politik keinen Auftrag gab.

Nach der Sitzung hat mich dann Torsten Dreyer von den Grünen angesprochen. Am 8.11.2018 wurde dann ein Antrag gestellt, damit zumindest in der Zeit von 22 - 6 Uhr Tempo 30 gelten soll. Eigentlich steht das auch so im Lärmaktionsplan und sollte ein Selbstgänger sein. Ist es aber nicht, siehe "jetzt wird es surreal". Dennoch wurde der Beschluss einstimmig gefasst. Bis August 2020 jedoch nicht umgesetzt

Der Vergleich des aktuellen Lärmaktionsplans mit dem Verkehrsentwicklungsplan von 2009 deckt eine erschreckende Entwicklung auf. Während das Verkehrsaufkommen im Südring leicht gesunken ist, ist es in der Berliner Landstraße um rund 60% gestiegen. Ich habe CDU und FDP gebeten dazu Stellung zu nehmen und zu sagen, wie der Verkehr auf den Südring verlagert werden soll.

Im November 2018 ist die Berliner Landstraße neu asphaltiert worden. In diesem Zuge könnten neue Markierungen aufgebracht werden, damit auf beiden Straßenseiten versetzt geparkt wird, wie es im Gutachten bereits vorgesehen war. Dadurch würde die Geschwindigkeit weiter reduziert. Tasächlich wird aber nur der alte Zustand wieder hergestellt, weil die Politik bislang nichts unternommen hat. Dadurch, dass z. B. die Teichkreuzung auf 16m Breite asphaltiert wurde, sind uns Steuerzahlern ca. 25% mehr Kosten entstanden. Und der neue Asphalt ist lauter als der alte. Vielen Dank für nichts.

Seit Anfang 2020 bewegt sich wieder etwas (siehe auch "Jetzt ist der Weg frei für Tempo 30"). Der Bürgermeister Dirk Petersen hat das Thema wieder aufgenommen, weil sich die rechtlichen Gegebenheiten geändert haben. Demnach soll ein Plan vorgelegt werden, der ein versetztes Parken vorsieht.

Der Verkehrsentwicklungsplan sah vor, die Straße an der Kreuzung Süd-/Ostring komplett zu sperren und dafür den Jägerstieg zu öffnen. Das würde den Durchgangsverkehr aussperren und die Straße zu einer Anwohnerstraße machen.

Die Kreuzung am Teich (Am Grotensahl/Zwischen den Toren) ist zur Zeit 5-spurig, was völlig überflüssig ist. Die Kreuzung sollte zurück gebaut und renaturiert werden. Gerade der Teich mit seinem Biotop könnte dadurch deutlich gewinnen.

 

Letzte Aktualisierung am 24.08.2020 von Jens Liedtke

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